Topunterhaltung im Derby

Ein mehr als nur unterhaltsames Derby zwischen dem VfB Iggelheim und Palatia Böhl erlebten die zahlreichen Zuschauer am zurückliegenden Wochenende. Trotz einer 3:0-Führung musste die Palatia in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer hinnehmen.

Die Vorzeichen standen nicht besonders gut: Mit Cronauer, Herrmann und Fasdernes musste die Palatia auf gleich drei Leistungsträger urlaubs- bzw. verletzungsbedingt verzichten.

Die Mannschaft von Trainer Glaser startete dennoch zuversichtlich in das Derby. Von Beginn an bestimmte der VfB das Spielgeschehen, verbuchte höheren Ballbesitz und deutete oftmals eine hohe individuelle Klasse. Die Palatia hingegen bestach durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Clever wurden die Räume des Gegners zugestellt, Gegenspieler aggressiv unter Druck gesetzt und somit jegliche Gefahr vor Mergels Gehäuse unterbunden. Mit zunehmender Dauer gelang es der Palatia durch ein schnelles Konterspiel die Iggelheimer Hintermannschaft durcheinanderzuwirbeln.

Abschlüsse durch Wobst, Lakman oder Kuharev stellten zunächst noch keine Gefahr dar. In der 15. Minute war dann die Führung für Böhl fällig. Einen scharf getretenen Freistoß von Kowarik verlängerte der in den Strafraum aufgerückte Czwojdrak mit dem Hinterkopf auf Wobst, der mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze den Ball unhaltbar versenkte. Iggelheim war überrascht vom Rückstand und fand weiterhin kein Mittel, um gegen die zweikampfstarken und leidenschaftlich kämpfenden Böhler zu guten Torchancen zu kommen. Glück hatten die Iggelheimer als kurz vor Halbzeitpfiff Kuharev einschussbereit von VfB-Keeper Schneider umgetreten wurde. Der fällige Elfmeterpfiff vom eigentlich gut leitenden Schiedsrichter Azzola blieb aus.

Für den zweiten Spielabschnitt hatten sich die Spieler des VfB viel vorgenommen. Vom Anstoß weg versuchten sie die Böhler unter Druck zu setzen. Den nächsten Treffer markierte jedoch die Palatia. In der 53. Spielminute brachte Zimmermann im zweiten Versuch eine präzise Flanke in den Strafraum, wo Gerhard, in einer insgesamt guten Böhler Mannschaft bester Spieler, per Flugkopfball auf 2:0 erhöhte. Und als ob das noch nicht genug wäre, konnte Wobst mit seinem zweiten Treffer an diesem Spieltag einen draufsetzen. Nach einem Eckball in der 60. Minute war er einen Schritt schneller als sein Gegenspieler und markierte das 3:0 in Manier eines Torjägers.

Es hätte wohl niemand damit gerechnet, dass sich der VfB von diesem Tiefschlag wieder aufrappelt. Der 1:3-Anschlusstreffer in der 68. Minute kam aus Böhler Sicht jedoch zu früh und läutete die Aufholjagd der Iggelheimer ein. Albers setzte sich am Strafraum durch und schloss mit einem Kullerball ab, der an Freund und Feind vorbei den Weg ins Böhler Tor fand. Nur wenige Minuten später wurde es hektisch. Mergel riskierte Kopf und Kragen als er aus seinem Tor herauseilte, um einen Ball wegzufausten. Dabei kam es zu einem Zusammenprall mit dem Iggelheimer Schoeffer, woraufhin der Unparteiische Mergel die Rote Karte aufgrund einer Notbremse zeigte. Den Platz zwischen den Pfosten nahm Keferstein ein und glänzte direkt in seiner ersten Aktion, als er einen Kopfball von der Linie kratzte. Iggelheim erhöhte nun die Schlagzahl und kam auch aufgrund der Überzahl vermehrt zu Torchancen. Entweder rettete dabei Keferstein oder das Aluminium. Zehn Minuten vor Schluss gelang Iggelheim das 2:3. Ein Durcheinander im Strafraum der Palatia führte dazu, dass Keferstein beim Klärungsversuch den Ball ins eigene Tor faustete. Iggelheim setzte alles auf eine Karte und wurde in der Nachspielzeit belohnt. Wieder gelangte eine hohe Flanke aus dem Halbfeld in den Böhler Strafraum und ein Missverständnis zwischen Keferstein und Zimmermann nutzte Torjäger Kul zum vielumjubelten Ausgleichstreffer.        

Fazit:

Natürlich ist es richtig schade, dass es nicht für einen Dreier gereicht hat. Dennoch war dieses Spiel was Kampf und Leidenschaft angeht hervorragend. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive ist ein ganz klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Dabei hat sich auch gezeigt, dass Spieler, die vielleicht nicht immer über 90 Minuten zum Einsatz kommen, enorm wichtig sind und jeder Spieler gebraucht wird. Wenn wir diese Leistung in den letzten drei Spielen vor der Winterpause auch nur annähernd abrufen können, kann ein großer Sprung in Richtung gesichertes Mittelfeld gelingen!

Aufstellung:

Mergel – Fröhlich, Kowarik, Merkler – Gerhard, Pfeiffer, Czwojdrak, Zimmermann, Kuharev – Lakman, Wobst

Ersatzbank:

Keferstein (63. Minute für Lakmann), Zehfuss (77. Minute für Czwojdrak), Pantano (84. Minute für Kuharev), Reuter, Hammer, Fasdernes

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